Eine Reihe von Zivilisationskrankheiten können durch Fasten gelindert oder geheilt werden. Besonders gut bewährt hat sich das Heilfasten bei ernährungsbedingten Stoffwechselstörungen, wie z. B. dem metabolischen Syndrom. Darunter wird eine Reihe von Erkrankungen verstanden wie Adipositas, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Diabetes mellitus Typ II. Auch Patienten mit arterieller Hypertonie profitieren sehr stark vom Fasten. Wobei beachtet werden sollte, dass die bestehende antihypertensive Therapie nur schrittweise reduziert wird. Bei den Erkrankungen des Bewegungsapparates hat sich das Fasten in vielen Fällen ebenfalls bewährt. Die Rückenbeschwerden oder Beschwerden des rheumatischen Formenkreises, wie z. B. die Polyarthritis oder Morbus Bechterew haben infolge der entzündungshemmenden Wirkung des Fastens einen positiven Einfluss auf die Beschwerden.
Durch die Ruhigstellung und Entlastung des Verdauungssystems kommt es darüber hinaus zu einer Antigenpause. Durch den Nahrungsverzicht wird das Immunsystem nicht ständig mit fremden Substanzen konfrontiert und kann sich regenerieren bzw. voll auf andere Aufgaben im Körper konzentrieren. Fasten kann daher bei allen immunologischen Störungen förderlich sein. So klingen die meisten chronischen Entzündungen während des Fastens ab, z. B. die des Magens, des Darms und der Bauchspeicheldrüse. Chronische Infektionen im Uro-Genital-Bereich, wie z. B. Harnblasenentzündungen verbessern sich ebenso. Auch bei Menstruationsstörungen und dem klimakterischen Syndrom kann Fasten Erleichterung bringen. Günstig wirkt sich das Fasten zudem auf den sogenannten Reizdarm bzw. Leaky-Gut-Syndrom, aus dem verschiedene Unverträglichkeiten entstehen können, aus. Chronische Obstipation kann ebenfalls erfolgreich behoben werden.
Bei den Erkrankungen der Luftwege, wie chronische Nasenneben-höhlenentzündungen, Asthma und chronische Bronchitis kommt es durch Fasten zu einer Verflüssigung der Sekrete, wodurch der Schleim besser abgehen kann. Entzündungsauslösende Faktoren gehen zurück, die Atemwege werden freier und der Gasaustausch verbessert sich. Medikamente wie Cortison oder Euphyllin können reduziert bzw. abgesetzt werden.
Darüber hinaus hat sich die Fastentherapie bei depressiven Verstimmungen sowie psychosomatischen Erkrankungen bewährt.